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Die Hörlbacher Kirche St. Oswald

Eine eigene Pfarrei gab es in Hörlbach mindestens seit dem Jahr 1151. Die älteste erhaltene Urkunde dazu stammt vom 9. Juni 1255. Das Patronatsrecht des lokalen Adeligen über die Kirche wurde darin an das Kloster Wülzburg über Weißenburg übertragen. Die Konventualen an der Hörlbacher Kirche wohnten in einem "Bruderheußlein", das neben der Kirche stand.

Der gotische Chor der Kirche wurde zwischen etwa 1320 und 1350 mit wertvollen frühgotischen Wandmalereien versehen, die bei einer Renovierung 1913 wiederentdeckt worden sind. Sie zeigen die heilige Dreifaltigkeit in der Form des Gnadenstuhls, die Verkündigung des Erzengels Gabriel an Maria, Szenen aus der Passion Jesu sowie Christus als Weltenrichter. Infolge der Übernahme des lutherischen Bekenntnisses durch den Markgrafen Georg den Frommen (1528) war in Hörlbach im Jahre 1537 die Reformation durchgeführt worden. Von 1538 bis 1929 gehörte Hörlbach kirchlich zu Höttingen, von 1929 bis 1942 zu Weißenburg. Seit 1942 ist Hörlbach Tochterkirche der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Ellingen.

Die St. Oswald-Kirche ist eine gotische Anlage aus der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert, die immer wieder umgebaut und restauriert wurde: Das Langhaus wurde 1711 umgebaut. Die Sakristei entstand 1835. Der 1711 errichtete Altar trägt eine Darstellung des Abendmahls.

Das Jahr 1993 wurde regelrecht zum "annus horribilis", zum schrecklichen Jahr für die St. Oswald-Kirche: Beim Abschluss der neuesten Sanierungsarbeiten kam es zu einem verheerenden Chemieunfall mit Bromgas. Die Folge war eine völlig verseuchte St. Oswald-Kirche. Fresken, Altar und Kanzel waren hochgradig gefährdet, Vasa Sacra und Orgel unwiederbringlich zerstört. Die Kirche war nicht mehr zu betreten. Seit 2001 kann sie nach aufwändiger Sanierung wieder regulär benutzt werden.